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Forschungshalbzeit ASCR 2023

Überleitung der Lösungskonzepte in laufenden Betrieb für User, Netz- und Gebäudebetreibende sowie Energieliefernde

Nachhaltigkeit

25.11.2021

Lesezeit 4 Min

Siemens

Vor zwei Jahren trat das Forschungsprojekt Aspern Smart City Research (ASCR) in seine zweite Phase ein, die noch bis 2023 andauert. Es stellt ein europaweit einzigartiges Projekt zur Energiezukunft im urbanen Raum dar und ist im Stadtentwicklungsgebiet aspern Seestadt angesiedelt. Grundlegendes Forschungsziel ist, marktnahe, skalierbare und wirtschaftliche Lösungen für die Energiezukunft in Städten zu entwickeln und das Energiesystem effizienter und klimafreundlicher zu machen. Im Zuge des Energieforschungsprojektes werden von einem interdisziplinären Team aus rund 100 Forscher:innen anhand von 17 Use Cases komplexe und zentrale energiepolitische Fragestellungen aus wesentlichen Domänen des Energiesystems mittels Echtdaten und Betriebserfahrungen aus Feldtests beantwortet. Forschungspartner sind Wien Energie, Wiener Netze, Wien 3420, Wirtschaftsagentur Wien und Siemens Österreich.

„Für Siemens steht die Beteiligung an der Forschungsgesellschaft in direktem Zusammenhang mit konkretem, nutzbarem Output“, so Siemens-Österreich-Generaldirektor Wolfgang Hesoun. Dieser soll nicht nur der Stadt Wien und deren Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern weiteren Kommunen, urbanen Räumen und interessierten Stakeholdern weit über Österreich hinaus zugutekommen. „Was im Rahmen der Forschungsgesellschaft pilotiert wurde, kommt auch bereits zum Einsatz, etwa in Österreich im Rahmen eines konkreten Projekts mit der Bundesimmobiliengesellschaft. Darüber hinaus finden die gewonnenen Erkenntnisse auch bereits in neu entwickelten bzw. erweiterten Siemens-Produkten und -Lösungen Niederschlag“, erklärt Hesoun. Mit der in dieser Größenordnung weltweit einmaligen Verwendung von Echtdaten ist die ASCR eine gefragte Anlaufstelle für Besucher:innen aus aller Welt. Allein 2019 konnten über 1100 Interessierte begrüßt werden. Immer wieder besuchen auch hochrangige Delegationen das Demo Center in aspern Seestadt.

„Für Siemens steht die Beteiligung an der Forschungsgesellschaft in direktem Zusammenhang mit konkretem, nutzbarem Output.“
Siemens-Österreich-Generaldirektor Wolfgang Hesoun

Noch bis 2023 werden die im ersten Projektabschnitt erarbeiten Lösungskonzepte nun in den laufenden Systembetrieb für das jeweilige Marktsegment übergeleitet. Dabei spielen die Reduktion der Systemkomplexität für die Anwender:innen, die Automatisierung von Betriebsprozessen auf Basis der gewonnenen Daten und Betriebserfahrungen eine wesentliche Rolle. Ziel ist die Schaffung von praxistauglichen Lösungen für Bewohner:innen, Netz- und Gebäudebetreibende sowie Energieliefernde. Die Basis dafür bilden die nahtlose Kommunikation von Gebäuden mit den Bewohner:innen, dem intelligenten Netz und Energiemärkten über Aggregatoren, mit Energiedienstleistern und Handelsplattformen sowie darüber hinaus das smarte Laden von Elektro- und Hybridautos und die Analyse neuer Ansätze der Bereitstellung thermischer Energie für dezentrales Heizen und Kühlen.

„Wenngleich es uns bereits gelungen ist, beträchtliche CO2-Einsparungen dank optimal aufeinander abgestimmter Erzeugungs-, Speicher- und Verbraucherkomponenten zu erzielen, sind wir mit unseren Analysen und dem Aufspüren innovativer Lösungsideen noch nicht am Ende“, so Hesoun. Bei entsprechenden Rahmenbedingungen (z.B. Nutzbarkeit von Sonne/Grundwasser) können urbane Stadtteile heute schon thermisch autark und mit hohem eigenerzeugtem Energieanteil betrieben werden. Je mehr erneuerbare Energie in das Netz eingespeist wird oder aber je mehr neue elektrische Verbraucher, wie Elektromobilität, zum Einsatz kommen, desto eher kann es zu einer Überlastung der Netze kommen. „Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, die Intelligenz von Gebäuden und Netzen zu erhöhen. Hier spielen modernste Monitoring- und Analysetools sowie intelligente Sensorik und digitale Managementsysteme eine vielfach noch unterschätze Rolle“, zeigt sich Hesoun überzeugt.

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