Neue Freiheitsgrade
Hybrid-elektrische Antriebssysteme können effizienter sein als herkömmliche, wenn die einzelnen Komponenten für die verschiedenen Flugphasen optimiert werden: beispielweise die Gasturbine für die konstante Reiseleistung, Batterien und Elektroantrieb für die Unterstützung bei Leistungsspitzen im Steigflug. Zudem kann im Landeanflug Energie rückgespeist werden. Sie eröffnen außerdem neue Freiheitsgrade bei der Auslegung von Flugzeug und Antrieb. Durch die Trennung von Energieumwandlung und Schuberzeugung wird eine räumliche Verteilung der Antriebe möglich. Entsprechende Flugzeugdesigns können zu einem geringeren Luftwiderstand beitragen. Verteilte Antriebe können aber auch Funktionen der Richtungssteuerung
des Flugzeugs übernehmen.Taxis im Anflug
Damit könnten fliegende elektrische Antriebe dazu beitragen, die Umweltbilanz nicht nur des Luftfahrt-, sondern des gesamten Transportsektors zu verbessern.
Serie Siemens eAircraft Teil 2 Serie Siemens eAircraft Teil 3 Serie Siemens eAircraft Teil 4 Siemens eAircraft ist ein firmeninternes Start-Up mit rund 180 Mitarbeitern, das elektrische und hybrid-elektrische Antriebssysteme für die Luftfahrt entwickelt. In Zusammenarbeit mit Partnern wie Airbus entstehen an den Standorten München, Erlangen und Budapest Prototypen für Antriebssysteme von unter hundert bis mehreren tausend Kilowatt. Siemens erforscht und entwickelt bereits seit rund zehn Jahren elektrische Antriebe für Flugzeuge und konnte dabei mehrere Rekorde aufstellen. Im Juni 2019 haben Siemens und Rolls-Royce eine Vereinbarung über den Verkauf der eAircraft-Einheit von Siemens unterzeichnet. Das Geschäft mit elektrischen und hybrid-elektrischen Antriebssystemen für Flugzeuge wird deutlich bessere Wachstumsperspektiven mit einem neuen Eigentümer haben, der eng mit der Luft- und Raumfahrtindustrie verbunden ist. Der Abschluss der Transaktion unterliegt den üblichen Bedingungen und wird für Ende 2019 erwartet.