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Faktor Zeit

Ein Rechenzentrum und seine ganz eigene Zeitrechnung – am Beispiel des Rechenzentrums-Campus von Interxion in Wien.

Digitale Transformation

16.11.2020

Lesezeit 4 Min

Siemens

Ein Wimpernschlag

Um Hundertstel- und Tausendstel-Sekunden geht es normalerweise im Sport. Doch auch auf dem Börsenparkett spielen Sekundenbruchteile eine immer wichtigere Rolle. Sie können den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen: beim Hochfrequenzhandel. Hier ist Zeit tatsächlich Geld. Denn wessen Algorithmus die aktuellen Börsenkurse schneller zur Verfügung hat und sie schneller weiterverarbeiten kann, der hat am Ende die besseren Karten. Die geringste Latenz gewinnt. Der Aufwand dahinter ist enorm. So müssen sich die Rechenzentren möglichst nah an Handelsplätzen und Knotenpunkten befinden, speziell gegen Stromausfälle gesichert sein und über massive Bandbreiten verfügen. Investitionen, von denen auch alle anderen Kunden profitieren: vom Streaming- Anbieter bis hin zum Social-Media- Betreiber.

26 Sekunden

Wodurch sich ein gutes Rechenzentrum von einem sehr guten unterscheidet? Die Wahrscheinlichkeit, mit der der Betrieb trotz Ausfall einer Komponente gewährleistet werden kann. Interxion bietet eine Verfügbarkeit von 99,999 % an. Anders ausgedrückt: Ein Kunde kann sich darauf verlassen, dass die Downtime pro Monat maximal 26 Sekunden beträgt – gerade mal so lange, wie man benötigt, um einen klassischen Espresso zu extrahieren. Und das, ohne selbst die Komplexität und Kosten einer eigenen Netzwerklösung tragen zu müssen. Seine Daten liegen dabei an einem Ort, der verschiedene Möglichkeiten der Energieversorgung samt vollständigem Backup, kosteneffektive Klimatisierung, fortschrittliche Brand- und Wassererkennungssysteme, ein mehrstufiges Sicherheitskonzept und weitere zertifizierte Informationssicherheits- Managementsysteme sowie Business-Continuity-Systeme bietet.

24 Stunden

Immer wieder frische Ideen zu haben ist für ein modernes Unternehmen unerlässlich. Sie schnell auf den Markt zu bringen: überlebensnotwendig. Interxion setzt daher alles daran, die Time-to-Market seiner Kunden zu minimieren und ihnen ihren Wettbewerbsvorteil zu sichern. Dafür braucht es nicht nur gutes Timing, sondern ebenso gute Partner: So hat Siemens nach einem durch Bauarbeiten entstandenen Schaden in einem Schienenverteiler bei Interxion das entsprechende Werk übers Wochenende hochgefahren, um die Teile rechtzeitig auszutauschen und die Deadline für den Marktstart des Kunden zu halten. 24 Stunden gebündelte Performance für den entscheidenden Moment – den geglückten Marktstart.

365 Tage

Rechenzentren brauchen Strom. Nicht zu knapp und vor allem: ohne Unterbrechung. Damit Stromausfälle den Betrieb nicht aufhalten und die Verfügbarkeit gefährden, überlassen Anbieter wie Interxion nichts dem Zufall. Sie errichten parallel zur Stromversorgung aus dem Netz ein eigenes Microgrid, das einspringt, sobald es zum Blackout kommt. Ohne spürbaren Übergang steht so an 365 Tagen im Jahr eine zuverlässige Notstromversorgung zur Verfügung. So ist alles, was auf einen Stromausfall in Wien hindeutet, ein kleines Lämpchen in der Schaltzentrale von Interxion.

20 Jahre

Interxion und Siemens verbindet in Wien mehr als die enge Nachbarschaft. Bereits seit 20 Jahren arbeiten die beiden Unternehmen Hand in Hand. Viel Zeit, um einander kennenzulernen. Das Ergebnis: Vertrauen und eine Partnerschaft, die sich im gesamten Betrieb widerspiegelt. Von der Gebäudetechnik inklusiver netzunabhängiger Strominfrastruktur über die Nieder- und Mittelspannungssysteme bis hin zu Service Level Agreements. Eine Zusammenarbeit, bei der es mittlerweile um mehr als um Pünktlichkeit geht.

Grafik zur Zusammenarbeit Siemens und Interxion© Siemens
(Copyright: Siemens)

5 Milliarden Jahre

Seit etwa viereinhalb Milliarden Jahren scheint die Sonne, und sie wird es noch mindestens weitere fünf Milliarden Jahre tun. Welche Relevanz das für ein Rechenzentrum hat? Wenn es 100 Prozent seines Strombedarfs mit erneuerbaren Energien deckt, wie es bei Interxion der Fall ist, eine sehr große. So kann es sichergehen, dass diese Quelle nicht so schnell versiegt. Auch sonst sucht Interxion ständig neue Wege, den Bau und Betrieb seiner Rechenzentren zu verbessern. Durch höhere Energieeffizienz, verbessertes Energiemanagement und eben einen reduzierten CO2-Ausstoß.